Meine aufmerksamen Begleiter:innen wissen, dass der Dezember nicht der Monat für einen kraftvollen Neuanfang ist, sondern eher die Zeit für die Aufräumarbeiten der Dinge, die du im laufenden Jahr vor dir hergeschoben hast, und die „schnell noch erledigt werden wollen“.
Die Zeit also, um sich um bereits begonnenes zu kümmern, den Neues hat Zeit bis in den Januar!


Würdige das Dunkle!
Du kennst die Rauhnächten, die Zeit, die ganz bewusst genutzt wird, um das neue Jahr „vorauszuplanen“ bzw. zu visionieren. Von den Dunkel- oder Sperrnächten ist dagegen nur wenig überliefert, obwohl auch sie in einer uralten Tradition verwurzelt sind. Dunkelnächte werden sie deshalb genannt, weil sie in der aller dunkelsten Jahreszeit stattfinden, in der Zeit vor der Sonnenwende, an der das Licht langsam wieder zurückkommt. Sie sind Portaltage* im Jahreskreis und beginnen mit dem 8. Dezember und enden am kürzesten Tag und der längsten Nacht, dem 21. Dezember.

Die Sperrnächte dienen dem Loslassen, die Zeit um die Sonnenwende dem Sein, und die Rauhnächte dem Vorausschauen und Manifestieren für das kommende Jahr.

In der Stille Kraft schöpfen – das ist der Dezember.
Schon die alten Germanen haben die Zeit vor der Wintersonnenwende dazu genutzt, um für das noch verbleibende Jahr alle landwirtschaftlichen Geräte, Spinnräder oder sonstige wertvolle Dinge wegzuräumen und das Arbeiten einzustellen. Die Menschen beschränkten sich in der dunklen, kalten Jahreszeit nur auf das Nötigste und verräumten alles in ihre Schuppen. Werkzeuge wurden sorgfältig überprüft, sortiert, repariert oder geschärft, um für das nächste Jahr einsatzbereit zu sein. Dies ist auch die Zeit, in der sich die Natur zur Ruhe bettet und sich zurückzieht. Es wird still und viele Tiere gehen in den Winterschlaf. Auch die Pflanzen verlegen ihre Lebenssäfte endgültig unter die Erde.
Daraus sind schließlich die Sperrnächte oder auch Sperrtage entstanden. Das gleiche Herangehen wie bei den Geräten und Werkzeugen, das Aufräumen und Wegschließen, hilft nämlich auch der menschlichen Seele. Die Sperrnächte sind also eine Zeit, in der Du aufräumen und mit Dingen abschließen bzw. sie „wegsperren“ kannst.

Wie kannst du die Sperrnächte für dich nutzten?
Nimm dir die Pflanze als Vorbilder! Sie ziehen sich zurück in die schützende Erde, in die Wurzeln, harren als Samen aus oder hüllen sich in sicher verpackte Knospen – und wissen, mit der Wintersonnenwende wird das neue Licht in den Tiefen wieder geboren.
Auch wir Menschen können in uns gehen, unsere spirituellen Wurzeln finden; unsere Seelen in gute Gedanken und lebensnährende Visionen verpacken und darauf vertrauen, dass sich im neuen Jahr alles wieder zum Guten wandeln wird. Und genau dafür eignen sich die Sperr- oder Dunkelnächte.

*Portaltage bezeichnen laut dem Kalender der Maya jene Tage, an denen das Tor zum Kosmos geöffnet ist. Dadurch sollen kosmische Schwingungen viel deutlicher spürbar sein, die uns empfänglicher für Emotionen und Eigenschaften machen, die tief in unserem Unterbewusstsein verankert sind.