Wenn das Jahr sich dem Ende zuneigt und die Nächte länger werden, öffnet sich in der Dunkelheit ein heiliger Raum – Samhain, das Fest des Übergangs feiern wir vom 30. Oktober bis 2. November. Die Schleier zwischen den Welten sind nun dünn, und die Stimmen unserer Ahnen flüstern durch Wind und Feuer. Es ist eine Zeit des Erinnerns, des Loslassens und der inneren Transformation.
Samhain markiert den Beginn des keltischen Jahreskreises – nicht als Abschluss, sondern als Neubeginn im Schoß der Nacht. Alles Leben kehrt in die Erde zurück, um dort in Stille und Dunkelheit neue Kraft zu sammeln. In uns selbst dürfen wir erkennen, was sterben darf, um Raum für das Neue zu schaffen.
Entdecke dein Samhain Ritual :

Rituale zum Ahnengedenken
Dein Ahnenaltar
Gestalte einen kleinen Altar mit Fotos, Symbolen oder Gegenständen deiner Vorfahren und der Elemente. Stelle eine Kerze für jede Generation oder für besondere Ahnen auf. Lege vielleicht ein Stück Brot, Obst oder ein Schluck Wein dazu – als Gaben der Dankbarkeit.
Sprich leise:
„Ich ehre euch, die vor mir kamen.
Eure Stärke fließt durch meine Adern,
eure Weisheit lebt in meinem Herzen.
Seid gesegnet – in Liebe und Frieden.“
Halte einen Moment inne, lausche und fühle, was in dir aufsteigt.
Runenarbeit – Botschaft der Ahnen
Ziehe eine Rune aus einem Beutel oder Karten-Set. Frage:
„Welche Kraft begleitet mich durch die Dunkelheit des Winters?“
Lies ihre Bedeutung intuitiv – nicht nur im Verstand, sondern im Herzen.
Vielleicht ruft dich Ansuz (die Rune des Atems, der Kommunikation mit dem Göttlichen) oder Perthro (das Mysterium, das Schicksal, das verborgene Wissen der Ahnen).
Notiere deine Eindrücke in einem Journal.
Tarot – Spiegel der Seele
Lege eine kleine Samhain-Spiegellegung mit der großen Arkana und Frage dich:
- Was darf losgelassen werden?
- Was erwacht in der Dunkelheit?
- Welche Botschaft senden mir meine Ahnen?
Zünde dabei eine schwarze oder violette Kerze an – sie symbolisiert Wandlung und spirituelle Tiefe.


Räucherungen, Düfte und Feuer
Beim Räuchern wird der Übergang zelebriert – zwischen Leben und Tod, Licht und Schatten. Besonders kraftvoll sind:
- Beifuß – schützt und öffnet den Geist für Visionen
- Wacholder – reinigt und klärt
- Myrrhe und Copal – verbinden mit der Ahnenwelt
- Lavendel – bringt Frieden und Sanftheit
Lass den Rauch aufsteigen und stell dir vor, wie er Botschaften zwischen den Welten trägt.
Nutze das Feuer der Wandlung
Ein kleines Feuer oder eine Kerze kann das Symbol deiner inneren Transformation sein. Schreibe auf einen Zettel, was du loslassen möchtest – Ängste, Muster, alte Geschichten – und verbrenne ihn achtsam.
Während der Rauch aufsteigt, sage:
„Ich lasse los, was nicht mehr zu mir gehört.
Aus Asche wächst neues Leben. So sei es.“
Egal welches Ritual, du zu deinem machst, beende dein Ritual in Stille. Vielleicht hörst du Musik, trommelst sanft oder sitzt einfach im Dunkeln mit einem Gefühl von Dankbarkeit.
Samhain erinnert uns daran, dass alles Leben ein Kreislauf ist – Sterben, Ruhen, Wiedergeburt. Und dass wir nie allein sind: Unsere Ahnen gehen mit uns – im Atem, im Blut, im Herzschlag der Erde.
Blessed be! 🌀
